MyQ2M

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Meine Eindrücke

Nachdem ich mich weitestgehend von meinem Nikon-Equipment getrennt habe hatte wollte ich schnell mit der Leica ähnlich schnell und “gedankenlos” umgehen können. Sowohl für die Belichtungszeit, als auch für die Blende gibt es eine Automatikstellung, so dass die für mich seit jähren bewährte manuelle Kontrolle der Blende weiter möglich ist. Die Video-Funktion ist keine Option für mich. Zu diesem Bereich habe ich somit auch keine Meinung.

Der Tragriemen, der im Lieferung enthalten ist finde ich eher peinlich, hier liefert Artisan&Artist optisch gute Alternativen. Der Objektivdeckel ist nicht für den täglichen Gebrauch bestimmt und es zerlegt ihn schnell. Die massive Ausführung der Sonnenblende ist aber für mich ausreichend.

Dadurch, das es sich in der Q2 um einen reinen S/W-Bildsensor handelt bekommt die Verwendung von Farbfilter wieder eine gestalterische Bedeutung. Ich verwende meist den Gelb- und Rotfilter, als Original von Leica.

Der Messsucher ist mit und ohne Brille gut einsehbar und alle wichtigen Informationen werden angezeigt. Die Piktogramme sind nicht immer so selbsterklärend, aber das geht bei den japanischen Kompaktkameras ja noch deutlich schlimmer. Ich habe keine Angaben darüber gefunden, aber er stellt nicht die 100% des späteren Bildes dar.

Die Bedien-Philosophie von Nikon mit Zeigefinger und Daumen konnte ich gut von Nikon auf die Q2M übertragen. Auch die Leica hat eine kleine Look-Taste, mit der die Fokussierung und Belichtung eingefroren werden kann. Eine Daumenrad-Taste und eine FN-Taste sind frei mit Funktionen programmierbar. Etwas kompliziert ist, dass z.B. dem Daumenrad mehrere Funkionen zugeordnet werden können. Durch langes Drücken kann eine Funktion aktiviert werden die dann durch kurzes drücken der Taste erst bedient werden kann.

Protraits sind mit einem 28mm durchaus möglich wenn man sich in den Nahbereich begibt. Dort wird aber gerade bei offener Blende die Tiefenschärfe schnell eng. Wenn möglich lieber einen Schritt weiter weg und dann eben doch die hohe Auflösung zum chroppen verwenden. Eine echte Porträt-Brennweite sind die 28mm eigentlich ja nicht.

Meine Grundeinstellung

Ich habe mir angewöhnt die Kamera immer mit einer gleichen Grundeinstellung zu starten.Diese ist auf der Speicherkarte abgelegt. Das Speichern der Einstellung sollte nach jedem Formatieren der SD-Karte wiederholt werden. Die Kamera ist teuer genug und der Sensor somit bezahlt. Es gibt für mich keinen Grund die Auflösung zu reduzieren oder die Aufnahmequalität zu beschneiden. Bildformat ist das digitale Negativ (DGN). Das Display auf der Rückseite ist zwar ein Touch-Display, ist aber so wenig sensitiv, das ich es gänzlich ausgeschaltet habe. Blende steht auf 1.7 bei Zeitautomatik und mit ISO 100 kommt man schon recht weit. In Rahmen oder Hallen schalte ich fix über die programmierte FN-Taste die ISO auf Automatik.

Sämtliche Bildbearbeitenden Einstellung habe ich aus oder abgeschaltet, da diese über die Nachbearbeitung erfolgen.

Autofokus

Fokusmodus: single oder continious. Die Q2 löst aus, auch mehrfach zügig hintereinander. der Coninious-Modus “pumpt” ständig und im Moment des Auslösers bin ich mir nicht sicher, ob die Schärfe nun getroffen wurde, oder nicht.

AF Modus

Hier benutze ich den Spot. Das Motiv bestimmt den Schärfepunkt. Über ein Kreuz im Sucher (wird bei Erreichen der Schärfe grün) kann dieser gut anvisiert werden. Manchmal ist er zu “scharf” und ich ziele daneben. Etwas sicherer ist dann der Modus Feld. Des Fokusziel wird dann durch ein Feld im Sucher angezeigt.

Fokussierhilfe

Die manuelle Fokussierung ist eine gute Alternative, wenn mir das Motiv die Zeit dafür gibt. Dazu habe ich die Fokussierhilfe aktiviert: Automatisch Vergrößern ist ein und Fokus Peking ist blau.

Belichtungsmessung

Ähnlich wie beim Autofokus bin ich hier bei der Spot-Einstellung. Alle Anderen finden so gut wie keine Verwendung, Auch die nach dem ersten SW-Update hinzugekommenen Blichtungsoptionen wie “helle Bereiche betont” und “iDR” bleiben dauerhaft aus. Meine Variante der Wahl ist eine Belichtungsreihe mit +/1 1EV. Die Q2 schießt die Bilder auch aus der Hand so schnell, dass sie auch ohne Stativ später in der Bildverarbeitung gut zu einem HDR-Bild zusammengefasst werden können.

Aufnahmeassistenten

Sind bis auf das Histogramm alle aktiviert. Clipping zeigt die überbelichteten Bereiche an, der Horizont gibt eine gute Orientierung. Ich möchte meine Bilder später nicht drehen, chropen oder sonst in irgendeiner From anpassen müssen.

Leica Photos und Bluetooth

Benutze ich nicht. Das Herstellen einer Verbindung dauert lange, wenn Bluetooth ständig an ist kann die Kamera geweckt werden und starten. Mir ist es passiert dass dadurch die Batterie leer war als ich die Kamera benutzen wollte. Der einzige Vorteil ist, die Möglichkeit die Kamera über die App ferngesteuert auslösen zu können.

Tägliche Performance

GPS

Städtetouren bieten viele Motive, von denen man gerne auch noch für das Bild weitere Informationen hätte. GPS-Daten gibt es erstmal nicht also auch keine Tags in den Metadaten. Ich zwinge mich mit mäßigem Erfolg ein zusätzliches Bild mit dem Handy zu machen.Die GPS-Daten können dann aus den Metadaten kopiert werden und in LrC eingefügt werden. Der Vorteil ist, das dadurch die Informationen wie Land, Stadt, Ort, selbstständig aus den GPS-Daten ergänzt werden.

Spätere Recherchen über Google Earth funktionieren auch, wenn mann grob weiß, welche Route man durch die Stadt genommen hat. Wenn ich daran denke starte ich auf meinem Android die Locus-App und die Aufzeichnung. Aus der Zeit der analogen Fotografie stammt die Erinnerung an ein Diktiergerät. Auf das habe ich Blende Zeit und Umgebung des Bildes gesprochen.

Transport

Ich habe die Kamera in einem Tuch gewickelt im Rucksack dabei. Das Zeitrad und der Blendenring verstelle sich dabei schon mal. Das sollte man nach dem Auspacken kontrollieren. Wenn es möglich ist hänge ich mir die Q2 über die Schulter, habe meine Headset auf und ein Handy dabei. Eine gewisse Freiheit ist mir wichtig um in einen gewissen Flow zu kommen. Ständig Rucksack ab und auf ist da eher hinderlich.

Die Weiterverarbeitung

  1. Lr
    Alle Bilder sichte ich mit Lr. Hier verschwinden die technisch nicht guten Bilder sofort. Erste Entwicklungen sind möglich, Tagging, sortieren, bewerten
  2. LrC
    Hier importiere ich alle Bilder, die ich in Lr mit “Original und Einstellungen” exportiert habe und füge dann die noch fehlenden Informationen zu, bzw. teile sie auf die Sammlungen auf. Auch die Entwicklung finassiere ich mit LrC
  3. Instagram
    geht am besten mit der Lightroom-App. Aber bitte kein Hochformat
  4. Whitewall
    ist das Labor der Wahl. Hier wird es bei größeren Bildern auch schnell teuer und wenn dann die mühevoll in Lightroom gezauberte Finish dann auf dem Print eher mau rüberkommt ist Enttäuschung angesagt. Die Softproof-Funktion ist zwingend. WhitWall bietet für die meisten Papiere auch Profile für Lightroom an. Eine weitere Möglichkeit ist eine Vorab-Abzug zu bestellen, der Kostet deutlich weniger und zeigt das tatsächliche spätere Ergebnis.
  5. Bei der analogen Fotografie konnte man durch mit einbelichten des Negativrahmens dem Print einen schwarzen Rahmen geben. Dieser Rahmen zeigt auch, das es sich nicht um einen Ausschnitt handelt. Eine vergleichbare Funktion habe ich in LR noch nicht gefunden. Eine Möglichkeit ist das Skalieren auf 99 oder 95%, was einen ähnlicher Rahmen erzeugt, der nicht symmetrisch ist wenn das Bild geprobt ist .

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